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16.04.2024 Strahlentherapie

Uniklinik Köln erhält modernsten Linearbeschleuniger

Neues Bestrahlungssystem zur Tumor-Behandlung im Einsatz

Der neue Linearbeschleuniger, Foto: Dr. Florian Kamp

Die Strahlentherapie spielt eine entscheidende Rolle im Behandlungsplan vieler Tumorarten und kann dazu beitragen, Tumore vollständig zu zerstören oder ihr Wachstum zu hemmen. Je nach Tumorstadium und Ursprung des Tumors lässt sich hierdurch eine Heilung oder ein verzögertes Fortschreiten der Krankheit erreichen, Symptome können gelindert und die Lebensqualität von Patientinnen und Patienten verbessert werden. Die Klinik für Strahlentherapie, Cyberknife und Radioonkologie der Uniklinik Köln setzt seit Ende März mit einem neuen Gerät die neueste Generation von Linearbeschleunigern in der Behandlung von Krebspatienten ein – ein zweites Gerät soll Anfang Mai in den Patientenbetrieb starten. Das hochmoderne Bestrahlungssystem „Halcyon“ ist auf die präzise und schnelle Behandlung der Patienten ausgerichtet. Hierbei kommt ausschließlich die moderne bildgeführte Strahlentherapie zum Einsatz – kurz IGRT (image-guided radiotherapy).

Technisch funktioniert das so: In dem Gerät erzeugt ein Linearbeschleuniger einen hochenergetischen Röntgenstrahl mit einer sehr starken Beschleunigungsspannung von 6 Megavolt. Während der Bestrahlung passt ein Zwei-Ebenen-Multilamellenkollimator dynamisch die Form des Strahls an, sodass er genau auf den Tumor ausgerichtet ist. Das Besondere an diesem System ist, dass die Bestrahlungseinheit in einer geschlossenen Gantry – einer großen ringförmigen Struktur – angeordnet ist, ähnlich wie bei einem Computertomographen. Dadurch kann sich die Bestrahlungseinheit sehr schnell um den Patienten drehen. Dank dieser hohen Rotationsgeschwindigkeit und einer zusätzlichen Funktion namens "HyperSight" können sehr schnelle und hochwertige Aufnahmen gemacht werden, die Cone-Beam-Computertomographie (CBCT) genannt werden. Diese Aufnahmen ermöglichen eine extrem präzise Positionierung der Patientinnen und Patienten während des gesamten Bestrahlungsprozesses, was die gesunden Organe optimal schont. Die Qualität dieser Bilder ist vergleichbar mit denen eines diagnostischen Computertomographen, was eine erhebliche Verbesserung gegenüber herkömmlichen IGRT-Systemen darstellt.

„Dank der schnellen Rotation und hochwertigen Bildgebung des Halcyon können wir die Patientinnen und Patienten während der Behandlung sehr genau positionieren, was die Effektivität und Sicherheit der Strahlentherapie verbessert. Das Gerät ermöglicht eine sehr präzise, unwahrscheinlich schnelle, hochmoderne Strahlentherapie für die allermeisten Tumoren. Behandlungen, für die wir früher 30 Minuten oder länger brauchten, können wir jetzt auf weniger als zehn Minuten verkürzen“, sagt Univ.-Prof. Dr. Dr. Emmanouil Fokas, Direktor der Klinik für Strahlentherapie, Cyberknife und Radioonkologie an der Uniklinik Köln.